Eine Ausstellung im Rahmen der gemeinsamen Landesausstellung Berlin und Brandenburg PREUSSEN | 2001
Die Ausstellung ist die zweite zentrale Schau im Rahmen der gemeinsamen Landesausstellung Berlin und Brandenburg PREUSSEN | 2001 und wird im neu gegründeten Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte im historischen Kutschstall am Neuen Markt in Potsdam gezeigt.
In zwölf Abschnitten spürt sie dem wechselvollen Verhältnis von Brandenburg und Preußen nach und zeigt dabei Ereignisse und Entwicklungen auf, die das Land prägten:
Ostkolonisation, Christianisierung und das Aufblühen stolzer Städte; die Reformation sowie die Herausbildung der verschiedenen Konfessionen und der später sprichwörtlichen preußischen Toleranz; Verwüstungen im Dreißigjährigen Krieg und die gezielte Einwanderungspolitik des Großen Kurfürsten.
Der Besucher erfährt, dass nicht nur die Hohenzollern oder die Armee das preußische Kernland Brandenburg formten, sondern auch der Landadel und die Bauern mit ihren kulturellen und wirtschaftlichen Leistungen den Agrarstaat prägten. Im 19. Jahrhundert führten Fontanes Wanderungen zu einer Wiederentdeckung der alten Mark. Gleichzeitig bestimmten fortschrittliche Unternehmer, weltoffene Entdecker und Forscher die weitere Entwicklung der Region. Die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft im Kaiserreich drückte auch der Provinz Brandenburg ihren Stempel auf. Nach 1918 standen sich Tradition und Fortschritt oft im Wege.
Leitgedanke in den letzten Kapiteln der Ausstellung ist der Umgang mit dem widersprüchlichen Erbe Preußens im 20. Jahrhundert: Zwischen dem "Tag von Potsdam", dem Naziterror, den Kriegsverwüstungen und dem "Abriss der Vergangenheit" durch die Zerstörung bedeutender Monumente lagen kaum zwei Jahrzehnte. Ein differenzierter Blick auf Preußen setzte sich in der Bundesrepublik wie auch in der DDR erst später durch.
Die Ausstellung zeigt über 600 Kunstwerke und kulturhistorische Objekte, unter denen viele Entdeckungen zu machen sind. Die Exponate haben mehr als 200 private und öffentliche Leihgeber zur Verfügung gestellt, zahlreiche Stücke stammen aus den Museen und Kirchen des Landes Brandenburg und wurden eigens für die Ausstellung restauriert.
