Ausstellungsplakat: Die Neumark (Detail)
Die Neumark
Begegnung mit einer historischen Landschaft

Eine Ausstellung des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Kooperation mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa

17.02.2006 - 09.04.2006


Mit der Ausstellung möchte das HBPG auf ein vergessenes Kapitel deutsch-polnischer Geschichte aufmerksam machen.
Die Neumark als Bezeichnung für ein ehemaliges Teilgebiet der Mark Brandenburg jenseits der Oder ist heute weder Polen noch Deutschen geläufig. Nach dem Zweiten Weltkrieg in das polnische Staatsgebiet eingegliedert, haben sich dort bis heute zahlreiche Zeugnisse deutscher Kultur und vor allem Architektur erhalten. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte dieses Landstrichs ist unerlässlich, um das deutsch-polnische Verhältnis besser zu verstehen.

Der Name Neumark bezeichnet im Wesentlichen das Gebiet nördlich der Warthe-Netze-Linie, östlich der unteren Oder und westlich des Flüsschens Drage. Dieses Kerngebiet blieb zwar so im Laufe der Geschichte nahezu erhalten, war aber im Zuge der mittelalterlichen Herrschaftsbildung und der daraus resultierenden territorialen Ansprüche zahlreichen Veränderungen unterworfen. Erst 1535, als die Neumark dem jüngeren Sohn des brandenburgischen Kurfürsten Johann I. als selbständiges Fürstentum zugesprochen wurde, galt die Bezeichnung Neumark für das gesamte Gebiet.
In der Endphase des Zweiten Weltkriegs erlebte die Neumark ihre größte Katastrophe und die einschneidendsten Veränderungen. Die Angliederung des Gebiets an den polnischen Staat und der vollständige Bevölkerungsaustausch hinterließen bei den Geflohenen und Vertriebenen ein Gefühl der Entwurzelung, der Vorläufigkeit und Fremdheit. Ähnliche Erfahrungen machten aber auch die polnischen Neusiedler aus dem ehemaligen Ostpolen, die in dieses Gebiet umgesiedelt wurden.
Heute ist die Neumark Teil der polnischen Wojewodschaften Lubuskie/ Lebuser Land und Zachodniopomorskie/ Westpommern.

Die Ausstellung ist thematisch gegliedert nach den architektonischen Zeugnissen deutscher Kultur in der Neumark. Sie zeigt auf 25 Tafeln ausgewählte aktuelle und historische Fotos von Städten, Klöstern, Dorf- und Stadtkirchen, Schlössern und Herrenhäusern. Die aktuellen Aufnahmen stammen von dem Potsdamer Fotografen Mathias Marx.

Die Ausstellung ist als zweisprachige Wanderausstellung konzipiert und in Zusammenarbeit mit dem Muzeum Lubuskie im. Jana Dekerta in Gorzów Wielkopolski/ Polen entstanden. Sie ist demnächst in folgenden Orten zu sehen
5. Mai bis 19. Juni im Museum in Gorzów (Landsberg)
14. Juli bis 28. Juli im ehemaligen Kloster in Bierzwnik (Marienwalde)
31. Juli bis 24. August im Museum in Międzyrzecz (Meseritz)
26. bis 27. August in Kostrzyn (Küstrin) während der Festungstage
 
 
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