Giovanna Garzoni, Quitten, Windenblüten, Haselnüsse und Feigen, um 1655, Gouache auf Pergament, copyright: Sammlung Silvano Lodi, Campione d\'Italia
Schön und Nützlich
Aus Brandenburgs Kloster-, Schloss- und Küchengärten

Eine Ausstellung des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Unter der Schirmherrschaft des Ministers für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg, Wolfgang Birthler

15.05.2004 - 15.08.2004


Die Ausstellung widmet sich der heute nur noch wenig bekannten Geschichte der brandenburgischen Zier- und Nutzgärten mit ihrer überraschend vielfältigen, teils auch exotischen Palette von Kräutern, Pflanzen, Früchten und Blumen.
In sechs chronologisch und thematisch geordneten Bereichen werden mit insgesamt rund 250 originalen Objekten von 30 Leihgebern die Pflanzen selbst wie auch deren unterschiedlichste, oft schon vergessene Verwendungsmöglichkeiten vorgestellt. Der historische Bogen reicht dabei von den frühen Klostergärten des 12. Jahrhunderts über die Gärten des Großen Kurfürsten sowie des "Soldatenkönigs" Friedrich Wilhelm I. und Friedrich II. bis hin ins 19. und 20. Jahrhundert.

Einzelne Ausstellungsbereiche stellen außerdem so unterschiedliche Themen vor wie etwa "Pflanzen im Aberglauben", den "Duft aus Pflanzen" oder auch die "Pflanzensymbolik". Wer kennt heute noch die Alraune - eine bis zu 90 cm lange Wurzel, deren Gestalt an die von Menschen erinnert. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts galt sie vor allem bei der Landbevölkerung als heißbegehrter Glücksbringer und wurde noch 1910 in getrockneter Form bei Wertheim in Berlin verkauft. Fast jeder weiß heute noch um die Bedeutung von Lilien und Rosen, nur wenige aber um die der Kornblume. Als Lieblingsblume der Königin Luise war sie einst der Inbegriff für Preußen und löste im 19. Jahrhundert eine wahre "Kornblumenmanie" aus.

Auch bedeutende historische Persönlichkeiten und deren Werk werden vorgestellt und gewürdigt. Etwa Kurfürstin Katharina von Brandenburg-Küstrin, die 1598 die Schloss- und Hofapotheke in Berlin begründete oder der Hofmedicus des Großen Kurfürsten, Johann Sigismund Elßholtz, der die ersten Kataloge und Bücher über Pflanzen und den Gartenbau in Brandenburg schrieb.
Die Besucher sind eingeladen, an verschiedenen "Riechstationen" dem Duft von Kräutern und Blüten mit allen Sinnen nachzuspüren.

Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch: "Schön und Nützlich. Aus Brandenburgs Kloster-, Schloss- und Küchengärten"
hrsg. vom Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Henschel Verlag, Berlin 2004, 240 S.
Es ist im Museumsshop des Kutschstalls zum Preis von 19,80 Euro erhältlich.

Eine weitere Publikation zur überraschend raffinierten Küche des "Soldatenkönigs" Friedrich Wilhelm I. wird im Sommer 2004 erscheinen und im Kutschstall vorgestellt werden. Sie wird eine ganze Serie "Königliche Küchenkünste" des Vacat Verlages eröffnen.
Aus der Reihe des Vacat Verlages "Potsdamer Pomologische Geschichten" sind die Titel "Kirschen für den König", "Äpfel für das Volk" und "Die Melonen des Monarchen" im Buchhandel bereits im Angebot. Ein weiterer Titel "Birnen für begabte Gärtner" erscheint voraussichtlich im Spätsommer 2004.

Ein breites Veranstaltungsprogramm wird die Ausstellung begleiten und sich thematisch wechselnd einer "Pflanze der Woche" widmen.
Kombinierte Führungen durch die ständige Ausstellung "Land und Leute" sowie "Schön und Nützlich" widmen sich Themen wie "Kloster und Klostergarten" oder "Magie und Stadthygiene".

 

Mit freundlicher Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Land Brandenburg gemeinsam mit der Mittelbrandenburgischen Sparkasse in Potsdam
Ein Projekt im Rahmen von Kulturland Brandenburg 2004 "Landschaft und Gärten". Gefördert mit Mitteln der Bundesregierung, Beauftragte für Kultur und Medien, und durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung der brandenburgischen Sparkassen.

Medienpartner
Märkische Allgemeine Zeitung
DeutschlandRadio Berlin
Antenne Brandenburg
RBB Kulturradio

 
 
 

Der besondere Tipp

Preußisch Grün.
Vom königlichen Hofgärtner zum Gartendenkmalpfleger



Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Dr. Christina Weiss, Kulturstaatsministerin

Ort: Schloss Glienicke, Berlin
Königstraße 36, 14109 Berlin
Dezentrale Ausstellungsorte in den Potsdamer Parkanlagen
Neuer Garten und Pfingstberg, Sacrow, Babelsberg

Öffnungszeiten: 18. Juli bis 17. Oktober 2004
Dienstag bis Sonntag, 10.00 bis 18.00 Uhr
(letzter Einlass 17 Uhr)
Montags geschlossen

Eintritt: 5 Euro /ermäßigt 4 Euro


Die zum UNESCO-Welterbe zählenden Potsdam-Berliner Park- und Gartenanlagen sind heute nach einem guten halben Jahrhundert wieder nahezu vollständig als Gesamtkunstwerk erlebbar. Im Rahmen des Themenjahrs "Landschaft und Gärten", das von Kulturland Brandenburg initiiert wurde, widmet deshalb die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) ihre diesjährige größte Ausstellung vom 17. Juli bis zum 17. Oktober 2004 im Schloss Glienicke, Berlin dem Thema Garten. Der Blick richtet sich dabei auf die für die Entstehung und Erhaltung von Parks und Gärten unverzichtbaren Gärtnern und Gartendenkmalpflegern.

Originale Exponate aus drei Jahrhunderten sowie historische Fotografien zeichnen die Entwicklung von der Entstehung des Hofgärtnerwesens in Preußen bis zur heutigen Gartendenkmalpflege. Eigens für die Ausstellung werden seit langem ungenutzte Räume des Schlosses Glienicke, wie z. B. der ehemalige Marstall im Kavalierflügel, den Besuchern zugänglich gemacht.

Neben Einblicken in verschiedene Tätigkeiten und Lebensumstände der brandenburgisch-preußischen Hofgärtner wird ein Schwerpunkt sein, wie ihre heutigen Nachfolger die gartendenkmalpflegerischen Aufgaben nach dem Fall der innderdeutschen Mauer umgesetzt haben. Exemplarisch hierfür ist die in den 1990-er Jahren begonnene Wiederherstellung von 36 ha Gartenfläche in den durch Grenzanlagen zerstörten Bereichen der Potsdamer Parkanlagen Neuer Garten, Babelsberg und Sacrow sowie auf dem bis 1990 von sowjetischen Institutionen genutzten Gelände am Pfingstberg. An den dezentralen Ausstellungsorten werden dort die geleisteten Arbeiten für die Besucher anhand von Vergleichsfotos auf temporären Aufstellern sichtbar.

Mit welchen neuesten technischen Arbeitsmitteln in den letzten 14 Jahren die Gartendenkmalpflege der SPSG die Rekonstruktion vorangetrieben hat, wird im ehemaligen Pferdestall von Schloss Glienicke zu sehen sein. Dazu zählen das digitale Aufmaß und die Überlagerung
Als besonderen Höhepunkt von "Preußisch Grün" wird die Stiftung in Kooperation mit dem Forschungsprojekt "Lenné3D" in der Ausstellung eine Virtual-Reality-Installation präsentieren, die die Besucher zu einem interaktiven Spaziergang in einen virtuell rekonstruierten Garten einlädt. Das ehemalige "Italienische Kulturstück" vor den Römischen Bädern im Park Sanssouci war ein Schmuckstück der zum großen Teil im 19. Jahrhundert von Peter Joseph Lenné gestalteten Potsdam-Berliner Park- und Gartenlandschaft.
Die Technologie für die Virtual-Reality-Installation wird im Rahmen des Forschungsverbunds Lenné3D von Wissenschaftlern des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschafts- und Landnutzungsforschung (ZALF), des Zuse-Instituts Berlin (ZIB), der Universität Konstanz und des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) an der Universität Potsdam entwickelt.

Eine Ergänzung zu "Preußisch Grün" bietet die Ausstellung "Schön und Nützlich. Aus Brandenburgs Kloster-, Schloss- und Küchengärten" des Hauses der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte im Kutschstall am Potsdamer Neuen Markt, die in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg entstanden ist.

Die Ausstellung "Preußisch Grün" wird von einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm begleitet werden. Dazu gehören:
• "Gartenfest in Glienicke" in Schloss und Park am Samstag, dem 28. August 2004, im Rahmen der 16. Langen Nacht der Berliner Museen
• Tagung Gartendenkmalpflege und Gartenkunst im Land Brandenburg
am 3. und 4. September 2004 in der Orangerie Glienicke
• Konzert des Persius Ensemble am Sonntag, dem 26. September 2004, Orangerie Glienicke

Zur Ausstellung erscheinen der Katalog "Preußisch Grün. Hofgärtner in Brandenburg-Preußen", Henschel Verlag, Berlin, ca. 384 S., ca. 200 Abb., 29,90 Euro sowie ein Gartenführer zu den dezentralen Ausstellungsorten, ca. 130 S., 70 S/W-Abb., 12 Euro


Ein Projekt im Rahmen von Kulturland Brandenburg 2004 "Landschaft und Gärten"
Gefördert mit Mitteln der Bundesregierung, Beauftrage für Kultur und Medien, und durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
Mit freundlicher Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Land Brandenburg


SPSG-Pressereferat, 0331/9694-318, Fax 0331/9694-102
Pressereferat@spsg.de
www.spsg.de
 


 
 
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