Wilhelm Kempff beim Unterricht während der Sommerkurse 1931 des \
"Ich bin kein Romantiker"
Der Pianist Wilhelm Kempff 1895–1991

Eine Ausstellung der Akademie der Künste, Berlin, in Kooperation mit dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte

22.11.2008 - 01.02.2009


Nachdem die Akademie der Künste in den vergangenen Jahren sukzessiv den umfangreichen Nachlass des Pianisten und Komponisten Wilhelm Kempff übernommen hat, stellt sie nun in einer Ausstellung Leben und Werk des Künstlers vor.

Sonderausstellung Kempff | Blick in die Ausstellung
Foto: HBPG

Wilhelm Kempff war ein Musiker, der wie kaum ein anderer Instrumentalsolist im internationalen Musikleben das "deutsche" Repertoire der klassisch-romantischen Klaviermusik umfassend interpretierte. 1895 in Jüterbog geboren, kam er bereits als Kind nach Potsdam, wo sein Vater als Königlicher Musikdirektor an der Nikolaikirche wirkte. Er studierte an der Berliner Musikhochschule Komposition bei Robert Kahn und Klavier bei Heinrich Barth und begann schon sehr früh zu konzertieren und Schallplatten einzuspielen. Bereits 1924 wurde er Direktor der Württembergischen Hochschule für Musik in Stuttgart. Ab 1931 unterrichtete er eine Klavier-Meisterklasse an dem von Leo Kestenberg neugegründeten Deutschen Musikinstitut für Ausländer. Unter der Präsidentschaft von Max Liebermann wurde er 1932 in die damalige Preußische Akademie der Künste gewählt.

Sonderausstellung Kempff | Blick in die Ausstellung (Draufsicht)

Die Ausstellung wird auch auf die Weiterführung seiner Karriere nach 1933 eingehen. Seine öffentliche Stellung in Deutschland war nicht unproblematisch. Sein internationaler Ruhm blieb nach dem Zweiten Weltkrieg, insbesondere auch in Frankreich und in Japan, ungebrochen. Eine amtliche Lehrtätigkeit nahm er nicht mehr auf, jedoch gab er ab 1957 an seinem Zweitwohnsitz in Positano/Italien kostenlose Beethoven-Interpretationskurse für ausgewählte Meisterschüler. Unter den Studenten befanden sich Idil Biret, Jörg Demus, Justus Frantz, Klaus Hellwig, Gerhard Oppitz, Gitti Pirner, Norman Shetler, Eva Solar und Käthe Wittlich.

Die Ausstellung präsentiert Notenautographe von Kompositionen Kempffs, darunter Bühnenwerke, Orchester- und Kammermusik, Lieder und Klaviermusik. Fotografien und Korrespondenzen zeigen nicht nur einen weithin bewunderten Künstler, sondern reflektieren auch zahlreiche persönliche Beziehungen zu Künstlerkollegen. Rezensionen, Programmhefte und biographische Unterlagen dokumentieren Kempffs über 60 Jahre währende Karriere. Verschiedene Hörstationen und Installationen lassen seine Persönlichkeit und seine Musik lebendig werden - sowohl mit autobiographischen Szenen, von Kempff selbst gelesen, als auch mit Kostproben seiner musikalischen Interpretationen. Ein separater Kinobereich bietet außerdem einen Zusammenschnitt von Dokumentaraufnahmen über Kempffs Leben und Arbeiten.

 

Zur Ausstellung erscheint im Wolke Verlag, Hofheim, ein Katalog, herausgegeben im Auftrag der Akademie der Künste, Berlin (320 S. mit 122 Abbildungen). Preis in der Ausstellung: 24 Euro, Preis im Buchhandel: 34 Euro.

Download: Flyer zur Ausstellung

 

Die Ausstellung wird gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.
Mit freundlicher Unterstützung der Evonik Industries AG

Medienpartner
Potsdamer Neueste Nachrichten, RBB Kulturradio

 

Begleitprogramm zur Ausstellung ›››

Sa, 22.11., 16 Uhr
Vortrag mit Tonbeispielen
Der Pianist Wilhelm Kempff
Peter Cossé, Musikkritiker, Salzburg
Beitrag: 3 Euro
Ort: Kutschstall Potsdam

Mi, 26.11., 19 Uhr
Musikalisch-literarische Soiree
Klaus Büstrin liest aus der Autobiografie "Unter dem Zimbelstern" von Wilhelm Kempff.
Der Pianist Kensei Yamaguchi spielt Musik von Ludwig van Beethoven und Johannes Brahms.

Eine gemeinsame Veranstaltung des HBPG und des Vereins zur Förderung literarisch-musikalischer Soireen in Potsdam
Beitrag: 10 Euro / erm. 8 Euro
Ort: Kutschstall Potsdam

Mi, 03.12., 19 Uhr
Musikalisch-literarische Soiree
Klaus Büstrin liest aus der Autobiografie "Unter dem Zimbelstern" von Wilhelm Kempff.
Am Flügel: Norie Takahashi
Ort: Kulturquartier Mönchenkloster (Geburtshaus Wilhelm Kempffs), Jüterbog
Eintritt frei
Informationen: Tel. 03372/ 463113

So, 07.12., 11 Uhr
Filmmatinee
Wilhelm Kempff. Konzerte in Filmaufnahmen
Beethoven: "Sturmsonate" (Paris 1968, 19?), Schumann: Papillons (Paris 1961, 14"), Beethoven: "Mondscheinsonate" (Paris 1970, 16"), Schumann: Davidsbündlertänze (Besançon 1963, 32"), Einführung: Werner Grünzweig, Musikarchiv der Akademie der Künste, Berlin
Beitrag: 5 Euro / erm. 4 Euro
Ort: Filmmuseum Potsdam, Marstall Am Lustgarten
Eine Veranstaltung des Filmmuseums in Kooperation mit dem HBPG
Besuchern wird bei Vorlage der Eintrittskarte der ermäßigte Eintrittspreis von 4 Euro in die Kempff-Ausstellung gewährt.

Mi, 10.12., 20 Uhr
Vortrag und Podiumsgespräch
Wilhelm Kempff in Frankreich
Vortrag von Philippe Olivier, Paris
Podiumsgespräch über Kempff im "Dritten Reich" mit Philippe Olivier, Albrecht Betz, Aachen, und Werner Grünzweig
Beitrag: 4Euro / erm. 2 Euro
Ort: Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin

Sa, 13.12., 15 Uhr
Ausstellungsführung mit dem Kurator
Beitrag: 7 Euro

Sa, 10.01.2009, 19 Uhr
Klavierkonzert
Idil Biret spielt Werke von Mozart, Chopin, Liszt u.a.
Die türkische Staatspianistin Idil Biret gehört zu den besten Pianisten der Welt. Sie studierte bei Alfred Cortot, Wilhelm Kempff und Nadia Boulanger.
Besonders bekannt sind ihre Einspielungen sämtlicher Werke von Frédéric Chopin und Johannes Brahms, die mit internationalen Preisen ausgezeichnet wurden.
Wilhelm Kempff hat mit ihr mehrfach das Klavierkonzert für zwei Klaviere von Mozart gespielt.
Eine Veranstaltung des Fördervereins zur Pflege der Kammermusik in Potsdam in Kooperation mit dem HBPG
Beitrag: 8 Euro / erm. 6 Euro
Ort: Kutschstall Potsdam

So, 11.01., 16 Uhr
Kammerkonzert
Lieder, Klavier- und Kammermusikwerke von Wilhelm Kempff
Wolfgang Holzmair (Wien), Bariton
Russel Ryan (Wien), Klavier
Mitglieder der Kammerakademie Potsdam
Einführung: Werner Grünzweig, Akademie der Künste, Berlin
Eine Veranstaltung des HBPG in Kooperation mit der Kammerakademie Potsdam
Beitrag: 8 Euro / erm. 6 Euro
Ort: Kutschstall Potsdam

Sa, 17.01.2009, 15 Uhr
Ausstellungsführung mit dem Kurator
Beitrag: 7 Euro

Änderungen vorbehalten


 

Plakat zur Ausstellung Besucheradresse
Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Kutschstall Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam

Öffnungszeiten
Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr
Samstag/Sonntag und an Feiertagen 10 bis 18 Uhr
Montag geschlossen
Heiligabend geschlossen
Silvester 10 bis 16 Uhr

Eintrittspreise
Einzelticket 5 Euro /erm. 4 Euro
freitags 4 Euro
Kombiticket "Land und Leute" und "Kempff" 8 Euro / erm. 6 Euro
Sonderpreise für Gruppen, Familien und Schulklassen
Kinder bis 6 Jahre freier Eintritt
Inhaber des Sozialpasses der Landeshauptstadt Potsdam haben freien Eintritt

Informationen und Führungsanmeldung
Tel: 0331/62085-50
E-Mail: info@hbpg.de


 
 
© 2018 Brandenburgische Gesellschaft für Kultur und Geschichte gemeinnützige GmbH